Bestattung auf hoher See

Der Friedhof ist in Deutschland längst nicht mehr die beliebteste Bestattungsart. Immer mehr Menschen ziehen es vor an einem Ort bestattet zu werden, dem sie sich verbunden fühlen. Sehr beliebt ist hier die naturverbundene Seebestattung. Durch die treibende Kraft des Wassers begeben sich die Verstorbenen auf die ewige Reise ins Blaue.

Viele Menschen machen sich bereits zu Lebzeiten Gedanken über den eigenen Tod und die damit verbundene Beisetzung. In Deutschland galt lange Zeit der Friedhofszwang. Seit einigen Jahren ist die Seebestattung auch für „Landratten“ erlaubt. Früher war diese Bestattungsart bloß für Seefahrer und deren Angehörige möglich. Gerade Menschen mit einer engen Bindung zur Natur ziehen die Seebestattung dem klassischen Begräbnis auf dem Friedhof vor. Die Dynamik und die Kraft des Wassers und die Unendlichkeit der Meere spenden den Angehörigen Trost. Zudem können sie ihrer Verstorbenen so an jeder fließenden Wasserstelle gedenken.

Der Natur so nah wie möglich

Um eine naturnahe Bestattung wie die Seebestattung überhaupt erst möglich zu machen, wird eine Einäscherung des Leichnams vorausgesetzt, berichtet Bestatterin Gabi Hetterling-Postel aus Bad Dürkheim. Die Asche wird in einer sich auflösenden Urne auf hoher See dem Wasser übergeben. Seebestattungen sind sowohl in der Ost- und Nordsee als auch im Mittelmeer und im Atlantik genehmigt. Trauergäste können selbstverständlich während der Beisetzung anwesend sein. Mit auf Halbmast gesetzter Schiffsflagge hält der Kapitän eine Trauerzeremonie: die den Wünschen der Angehörigen entspricht. Danach wird die Urne dem Meer übergeben. Zur Ehre des Verstorbenen umkreist das Schiff den Bestattungsort und der Kapitän lässt das Schiffshorn erklingen. Die Angehörigen bekommen nach der Seebestattung einen Auszug des Schifftagebuches und eine Seekarte mit der genauen Position der Beisetzung.

Standort

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