9. 05. 2011

In der häuslichen Intensivpflege werden Klienten durch das Pflegepersonal berührt. Diese scheinbar triviale Tatsache kann bei vorbelasteten Klienten zu einer therapeutischen Herausforderung an das Pflegepersonal werden, über die der L&W Intensivpflegedienst berichtet.

Im Laufe ihres Lebens lernen alle Menschen, mit Berührungsreizen umzugehen und sie instinktiv zu bewerten. Sie können vollkommen neutral, wie das Öffnen einer Tür, positiv wie ein sanftes Streicheln oder auch negativ wie schmerzhafte Schläge wahrgenommen werden. Wird die Funktionsfähigkeit anderer Sinnesorgane beeinträchtigt, wie es gerade bei intensivpflegebedürftigen Klienten häufiger der Fall ist, steigert sich das Berührungsempfinden erheblich.

Im Zusammenhang mit der Intensivpflege kann sich hieraus eine erhebliche Belastung für den Klienten entwickeln. Im Verlauf der meist vorangehenden stationären Betreuung hat der Klient über einen längeren Zeitraum erfahren, dass Berührungen, mit Schmerzen oder anderen unerwünschten Erfahrungen verbunden sind. Kann er sich hierauf wegen einer Einschränkung anderer Sinnesfunktionen nicht mehr bewusst einstellen, setzt ein unbewusster Lernprozess ein – der Körper des Klienten lernt, dass Berührungen unangenehm oder schmerzhaft sind und versucht sie dementsprechend mit einem instinktiven Reaktionsschema zu vermeiden, auch wenn sie neutraler oder positiver Natur sind. Man spricht hier auch von einer negativen Konditionierung des Berührungsreizes.

Typische konditionierte Abwehrreaktionen bestehen zum Beispiel in der Verspannung der Muskeln oder dem Anstieg von Puls und Blutdruck. Die häusliche Intensivpflege kann im Rahmen der Basalen Stimulation dazu beitragen, derartige Konditionierungsmuster wieder rückgängig zu machen und so die Lebensqualität des wahrnehmungseingeschränkten Klienten zu verbessern.

Hierzu folgen Berührungen durch das Pflegepersonal bestimmten Regeln. Von besonderer Bedeutung ist der Ausgangspunkt der Berührungsreize. Die meisten Menschen verfügen über eine auf das Gesicht zentrierte besonders empfindliche Individualzone, deren Berührung mit starken Abwehrreizen verbunden ist. Ermittelt das Pflegepersonal, in welchen Körperregionen Berührungen vom individuellen Klienten am ehesten neutral oder positiv wahrgenommen werden, kann der Klient sanft auf die notwendigen Pflegemaßnahmen eingestimmt werden.

Die Auflösung einer negativen Berührungskonditionierung erfordert Geduld, mitmenschliches Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz. Wird der Klient in die Lage versetzt, Berührungsreize, die sowohl im Alltag wie auch im Pflegegeschehen unvermeidlich sind, wieder realistisch wahrzunehmen, steigt seine Lebensqualität jedoch erheblich an.

Der L&W Intensivpflegedienst blickt auf langjährige Anwendungserfahrung in den Methoden der Basalen Stimulation zurück. Weiterführende Fragen zu diesem Thema beantwortet er jederzeit gerne.

Pressekontakt

L & W Intensivpflegedienst Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)

Ansprechpartner: Sven Liebscher

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