18. 07. 2011

Wer einen Schlaganfall überlebt, trägt häufig schwere Schäden in Form von Lähmungen, sensomotorischen Störungen und Hirnschäden davon. In einigen Fällen stellt man jedoch fest, dass eine Körperhälfte zwar nicht gelähmt ist, jedoch trotz vorhandener Beweglichkeit nicht genutzt wird. Hier haben es Arzt und Patient wahrscheinlich mit einem Neglect zu tun. Als Ergotherapeutin behandelt auch Elisabeth Brechtel in ihrer Praxis in Köln-Nippes immer wieder Neglect-Patienten. Sie gibt einen kurzen Überblick über die komplexen Erscheinungsformen der Erkrankung und die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten.

Zunächst bedeutet Neglect, dass die betroffene Körperseite keine Aufmerksamkeit mehr erhält. Dies geschieht in der Regel infolge eines Hirninfarktes und betrifft die der geschädigten Hirnhälfte zugeordneten Körperhälfte, also jeweils der entgegengesetzten. Tritt Neglect auf, ist bei dem Schlaganfall oder unter Umstände auch durch Hirnblutungen, ein Bereich geschädigt worden, der für die räumliche Wahrnehmung und Orientierung verantwortlich ist. In der Folge kann eine Einschränkung bzw. ein Aussetzen der Wahrnehmung auftreten, das sich auf die gesamte Motorik und Sensorik einer Körperhälfte erstrecken kann. Konkret bedeutet dies, dass Patienten mit Neglect jeweils eine Körperhälfte vernachlässigen, was sich bei der Hygiene, beim Schminken oder beim Essen äußert. Auch ist das Gesichtsfeld der betroffenen Seite eingeschränkt und Patienten nehmen ihre Gliedmaßen nicht mehr als die eigenen wahr.

Im Rahmen der Ergotherapie kann Neglect-Patienten auf verschiedene Arten geholfen werden. Visuelles Explorationstraining sowie Vibrationstherapie der Nackenmuskeln gehören hier zu den wichtigstens Therapiemöglichkeiten. Darüber hinaus finden Alertnesstraining, Prismenadaptation nach Prismenbrille und optokinetische Stimulation Anwendung.

Die einst gängige Meinung, dass Neglect-Patienten bei der Regeneration geholfen sei, wenn sie beispielsweise durch die Positionierung des Bettes mit der gesunden Körperhälfte zur Wand in eine Zwangslage gebracht werden, wurde inzwischen allerdings revidiert, da der so herbeigeführte Zustand eine große Belastung für die Patienten bedeutet.

Bei 65% der Neglect-Patienten tritt nach einer Weile auch ohne Behandlung Besserung ein und nach ca. 15 Monaten ist die einstige Erkrankung nicht mehr nachweisbar. Bei den verbleibenden 35% der Patienten bleiben meist Einschränkungen erhalten. Allgemein gesprochen verläuft die Regeneration bei Patienten, deren linke Körperhälfte vom Neglect betroffen ist, schneller, als bei solchen mit Neglect der rechten Seite.

Durch spezielle therapeutische Maßnahmen kann die Ergotherapie bei der Wiedererlangung der Hirnfunktionen von großem Nutzen sein, sodass

Vielen Patienten kann nach einem Schlaganfall geholfen werden, den Weg in ein selbstständiges Leben ohne merkliche Beeinträchtigungen zurückzufinden. Wichtig ist dabei besonders, dass die Therapie so früh wie möglich aufgenommen wird und dass der Patient die Notwendigkeit zur Behandlung erkennt und dementsprechende Kooperationsbereitschaft zeigt. Die Therapie nach Schlaganfällen ist sehr individuell ausgerichtet. Dennoch informiert Elisabeth Brechtel Angehörige und Betroffene jederzeit gern über die Möglichkeiten und Abläufe der Rehabilitation.

Pressekontakt

Praxis für Ergotherapie

Elisabeth Brechtel

Sechzigstr. 40

50733 Köln

Tel.: 0221 7391781

Fax: 0221 7391781

Email: info@kindertherapie-koeln.com

Homepage: www.ergotherapie-köln.com

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